Denkmal-Sanierung des Schlauen Hauses in Oldenburg
Im Sommer 2010 habe ich das Gebäude untersucht. Es war in einem sehr schlechten Zustand. Ein Architekturbüro aus Stuttgart plante den Umbau. Miteigentümer waren (oder sind) unter anderem die Stadt Oldenburg und die Uni Oldenbúrg.

Das ist ein Fachwerkständer im Obergeschoss, der bereits sehr stark durch Pilzbefall abgebaut ist. Beim nächsten Balken über dem EG ist die Wandauflage durch den Gescheckten Nagekäfer komplett weggefressen (inkl. Pilzbefall).

In meinem Gutachten wurde der Vorschlag gemacht, solche Hölzer zum Abtöten des Befalls mit der Mikrowelle zu behandeln. Das sind handliche Geräte, die vor Ort gut angebracht werden können. Insgesamt sind hier schwierige Platzverhältnisse wegen der zur Verfügung stehenden Bauzeit vorhanden. Während des Umbaus gab es u.a. auch Gründungsprobleme. Wie auch immer, es gab einen Plan, was erhalten werden sollte.

Viel blieb also nicht mehr übrig. Da hier auch die Landesdenkmalpflege von Niedersachsen involviert war, erschien das erst einmal schlüssig. Die Hölzer wurden in Oldenburg ausgebaut und nach Weifelstede gefahren. Dort wurden sie sortiert und mit der Mikrowelle behandelt. Anschließend wurden sie wieder nach Oldenburg gebracht und……

einfach unter die Betondecke geschraubt. Mit ein bisschen mehr Abstand:

Kurz vor der Fertigstellung an der neu erbauten Außenwand:

Selbst die ehemals vorhanden Fachwerkinnenwände wurden neu errichtet:

Nach so vielen Jahren Berufserfahrung musste ich lernen, wie Denkmalpflege in Oldenburg auch sein kann. Im Prinzip ist das ein Verrat an den ehrlichen Bemühungen, Denkmäler zu erhalten. Jetzt ist das alles nur eine Fälschung.