Sirex gigas, Holzwespe, Fichenholz-Wespe

Unter der Bezeichnung „die Holzwespe“ wird hier eine Gruppe von Frischholzschädlingen angesprochen, die nur berindetes Holz befällt. Vom Befall gefährdet sind frisch gefällte Bäume, die länger im Wald liegen, kranke, stehende Bäume und, bei besonders starkem Aufkommen, auch Rundhölzer auf dem Sägeplatz.

Die Weibchen der Wespen bohren das Holz an. Pro Bohrkanal wird mindestens 1 Ei abgelegt. Je nach Größe des Weibchens können bis zu 500 Eier produziert werden.

Die Larven fressen unterhalb der Oberfläche längs des Frühholzes wenige Zentimeter, um dann in tiefere Holzzonen vorzudringen. Typisch sind Ganglängen von 20 bis 40 cm.

Zur Verpuppung kehrt die Larve in die Nähe der Holzoberfläche zurück. Die von den schlüpfenden Wespen hinterlassenen Ausfluglöcher sind kreisrund, glattrandig und weisen in Abhängigkeit von der Größe der schlüpfenden Wespen Durchmesser zwischen etwa 4 und 10 mm auf.

Die Entwicklungsdauer beträgt bei den im Nadelholz vorkommenden Holzwespen mindestens 2, meistens jedoch 3 Jahre. Unter ungünstigen Voraussetzungen kann sich die Entwicklungszeit im Holz bis auf 6 Jahre ausdehnen.

Fast alle Holzwespen leben im Holz in Verbindung mit einem Holz zerstörenden Pilz. Dabei ist bis heute nicht genau bekannt, um welche Pilze es sich handelt und wie die Pilze für die Holzwespenlarven lebensnotwendig sind.

Mit dem Ausschlüpfen der erwachsenen Tiere aus dem verbauten Holz ist der Befall beendet. Eine Bekämpfung von Holzwespen ist nicht erforderlich. Die Holzwespen verlassen das Holz und suchen den nächsten Wald auf, um zur Eiablage zu gelangen.

Auf dem Weg zum Wald durchbohren sie sehr viele Baustoffe, z. B. Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Bleiabdeckungen, Flachdachabdichtungen, Putzträger usw. Daher sind die Folgeschäden eines Wespenbefalls im Holz meist höher als die Sanierung des eigentlichen Befalls.

Eine Sanierung von Holzwespenbefall ist nur mittels Heißluft möglich. Allerdings rechtfertigt das Vorkommen von Holzwespen in frisch eingebautem Holz nicht den erhöhten Aufwand einer Bekämpfung oder gar eines Ausbaues der Hölzer. In aller Regel genügt es, wenn die ausschlüpfenden Tiere den nächsten Wald erreichen können. Verbautes Holz, das abgetrocknet ist und keine Rinde mehr aufweist, wird nicht befallen.

Die Fraßgänge sind mit feinem Bohrmehl gefüllt. Bei nur wenigen Fraßgängen im Holz ist es nur sehr schwer möglich, diese im Bereich von frisch geschnittenen Holzflächen zu erkennen. Lediglich nach einer farbigen Imprägnierung ist erkennbar, dass im Bereich der angeschnittenen Fraßgänge eine deutliche Dunkelfärbung gegenüber dem massiven Holz vorliegt. Das setzt aber voraus, dass der Zimmermann beim Ausbringen des Holzes gezielt auf Holzwespenbefall achtet.

Literaturangaben:

Bei der Erstellung wurde folgende Literatur verwendet:

„Pflanzliche und tierische Bau- und Werkholzschädlinge“ von Dr. D. Grosser, DRW-Verlag

„Holzschädlinge an Kulturgütern erkennen und bekämpfen“ von Dr. H.P. Sutter, Haupt-Verlag

„Handbuch der Mikroskopie in der Technik“, Band V 1 + 2 von Dr. H. Freund, Umschau-Verlag

„Holz- und Baumpilze“ von Prof. Dr. Olaf Schmidt, Springer-Verlag 1994

„Hausfäule- und Bauholzpilze“, Huckfeldt, Schmidt, Rudolf Müller Verlag 2005

„DIN-Taschenbuch Holzschutz 1992“ Beuth-Verlag

„Holzschutzmittelverzeichnis“, Stand Januar 2007, Erich Schmidt Verlag, Berlin

„Merkblatt Baulicher Holzschutz“, 1992, Wissenschaftlich-Technischer Arbeitskreis für Denkmalpflege und Bauwerksanierung e.V.

„Probleme und Perspektiven eines umweltverträglichen Holzschutzes“, von Bringezu/Schenke, Erich Schmidt Verlag 1992

„Moderne Holzschutzlegenden“, Vortrag von Dr. Pallaske, 2001 (Dieser Vortrag kann vom Verfasser bezogen werden oder auf der website des Verfassers www.jochenwiessner.de downgeloadet werden.)

„Sanierung von Pilzbefall in Holz und Wand“, Joachim Wießner, 2007, Download auf www.jochenwiessner.de

„Integrierte Insektenbekämpfung“, Joachim Wießner, 2004, Download auf www.jochenwiessner.de
„Insektenbekämpfung im Holz, Vorsicht Falle“, Joachim Wießner, 2004, Download auf www.jochenwiessner.de

„Insektenbekämpfung im Holz mit der Mikrowelle“, Astrid Sattler, 2007, Download auf www.mw-baudienstleistung.de

„Chemischer Holzschutz zur Bekämpfung“, Joachim Wießner, 2004, Down-load auf www.jochenwiessner.de

„Hausschwammsanierung mit der Mikrowelle“, Joachim Wießner, 2006, Download auf www.jochenwiessner.de

„Fachwerksanierung aus der Sicht des Holzschutzsachverständigen“, Joachim Wießner, 1996, Download auf www.jochenwiessner.de

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